„Boden gut – alles gut?“

Exkursion und Workshop des WPK NÖP auf den Lindhof (7.05.2024)

Am 07.05.2024 machte der WPK „Nachhaltigkeit und Ökologie in der Praxis“ eine Exkursion zum ökologischen Versuchsgut der CAU Kiel „Lindhof“ bei Lindthöft/Gettorf, um an einem Workshop zum Thema „Boden gut –alles gut? Landwirtschaftliche Böden und ihre Aufgabe“ teilzunehmen.

Nach einer Anreise mit der Bahn begrüßten uns Mirja Kämpfer und Michaela Clausen, das pädagogische Bildungsteam des Lindhofs, mit ihrem Hofhund Oscar, von denen wir durch den Tag begleitet wurden. Nach einer kurzen Kennlernrunde, widmetenwir uns einer Einführung zum Thema Boden mit dem Fokus auf die Zukunftsperspektiven in der Landwirtschaft und dem Einfluss des Bodens auf das irdische Leben. Der im Anschluss startende praktische Teil des Workshops beinhaltete die Untersuchung des Bodens auf seine Gesundheit und Fruchtbarkeit. Nachdem wir dafür über diegrundlegenden Faktoren (Bodenbiologie/-chemie/-physik im Zusammenhang mit der Geographie Schleswig-Holsteins) aufgeklärt wurden, betraten wir, eingeteilt in Gruppen und mit Versuchsmaterialien ausgestattet, einen Versuchsacker, auf dem Dinkel angebaut wurde (2 Gruppen) sowie die Milchkuhweide (3 Gruppen). Dort führten wir mit vier typischen Methoden wissenschaftliche Untersuchungen durch, um eine ungefähreEinschätzung der Bodenverhältnisse vornehmen zu können.

Diese setzten sich folgendermaßen zusammen:

• 1. Spatendiagnose: Bewertung des Bodens nach Augenmaß nach den Kategorien Bodenstruktur, Durchwurzelung und Bodenleben

• 2. Aggregatstabilitätstest: Test zur Einschätzung der Struktur, Stabilität und Löslichkeit des Bodens

• 3. Biogene Spurerfassung: Abschätzung der Besatzung an Bodenlebewesen an der Oberfläche

• 4. Katalase-Aktivitätstest: Test zum Aufzeigen organischer Aktivität im Boden mittels Wasserstoffperoxids

Diese Tests wurden jeweils im Oberboden (0-30cm) und Unterboden (30-60cm) durchgeführt. Jede Gruppe hat auch mittels Pürckhauer Bohrstock von den jeweiligen Versuchsstandorten 90 cm tiefe Bohrproben nehmen können und wir konnten uns sehr gut das Profil der dortigen Parabraunerde anschauen. Die Bodenschichten wurden dann auch für die verschiedene Bodenuntersuchungen genutzt. Für ganz Mutige gab es sogar einen „Geschmacks- bzw. Knirschtest“ zur Feststellung des Sandanteils im Boden.

Die darauffolgende Pause konnte genutzt werden, um den Lindhof eigenständig zu erkunden, wobei der Stall der wenige Tage alten Kälber einen beliebten Aufenthaltsort darbot. Im Anschluss fanden wir uns zur ersten Auswertung unserer Versuchsergebnisse zusammen. Resultat: Die genutzten Acker- und Weideflächen haben insgesamt zwar Verbesserungsbedarf in manchen untersuchten Bodenkategorien, durch die Nutzung nach Bio-Richtlinien sind jedoch einzelne Faktoren wie die Vorkommnisse von lebenden Organismen im Boden ideal vertreten. Es bleibt auch anzumerken, dass wir als Laien die Untersuchungen durchgeführt haben und größere Stichproben und längere Messreihen für aussagekräftigere Ergebnisse nötig wären.

Zuletzt durfte der Kurs an der Fütterung der im Freiland gehaltenen Angler-Sattelschweine teilhaben – sie auch streicheln und bürsten - bevor am Nachmittag die Rückfahrt angetreten wurde. Insgesamt lässt sich ein großes

Lob an den Lindhof für die gelungene praktische Abrundung der von uns im Kurs behandelten Einheit "Boden“ aussprechen.

Im Rahmen des Unterrichts und unserer Teilnahme am bundesweiten Schulwettbewerb „Wasser ist wertvoll, was leistet die ökologische Landwirtschaft? (echt kuh-l)“ haben wir uns in den vergangenen Wochen in Gruppenarbeit und unter verschiedenen Fragestellungen intensiv mit dem Thema Boden (und Wasser)bauseinandergesetzt.

Wir hatten für einen ersten Workshop (5.03.24) eine Referentin von Bündnis eine Welt zum Thema in die Schule eingeladen (L. Kleymann, Modulleitung Landwirtschaft „SDG in SH – Handlungsschwung gegen Umsetzungsträgheit: UN-Dekade des Handelns“). Von ihr hatten wir auch Kontakte zu regionalen Landwirt*innen erhalten, diese dann eigenständig kontaktiert und mit ihnen auch Interviews durchgeführt. Die fertigen Produkte zu den verschiedenen Fragestellungen (Plakate, Flyer, Zeitung, Zeitungsartikel, wiss. Paper, Homepage, Lernvideo) werden von Mai bis Ende Juni im Geo-Fachraum 2 ausgestellt. Die gesamte Schulgemeinschaft ist eingeladen, sich die Wettbewerbsergebnisse des WPKs dort anzuschauen. Ob es für einen Gewinn und sogar für eine Reise nach Berlin gereicht hat, werden wir im Juni erfahren. Auf jeden Fall war es eine gute Erfahrung und es hat Spaß gemacht, sich so intensiv unter verschiedenen theoretischen und praktischen Blickwinkeln mit dem Thema Boden zu beschäftigen.

Muriel Voß (Kl. 10b), Claudia Kitschke-Diekötter

erstellt von Muriel Voß (Kl. 10b), Claudia Kitschke-Diekötter
am 13.05.2024