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MAXPRESS - Die Schülerzeitung der MPS

Fluchttürme sind blöd, Rutschen sind besser!

Wäre es nicht viel schöner, wenn die Stadt Kiel uns anstelle eines blöden, langweiligen Fluchtturms eine schöne, bunte und spaßige Rutsche kaufen würde? Vielleicht würde ein Schulbrand dann so aussehen:

So könnte der Turm der MPS in Zukunft aussehen; KI-generiertes Foto

Um neun Uhr siebenunddreißig fängt die Schulglocke hysterisch an zu schreien. Erst schreit die Glocke nur einmal. Die Schüler:innen fangen an, ihre Musiksachen zu packen und wollen schon loslaufen, als die Klingel erneut anfängt zu schreien.

Erst da fällt den Kindern auf, dass die Uhr noch lange nicht zur Pause läutet. Auch ihr Lehrer scheint nicht zu wissen, was hier vor sich geht; er dreht sich zu der nördlichen Fensterfront und öffnet die schweren roten Gardinen.

Alles, was er sehen kann, ist Rauch, nicht nur der Musiklehrer, sondern auch die Kinder können den Rauch sehen.

Die Sechstklässler geraten in Aufruhr, was wird nun bloß passieren?

Vom Lehrer werden sie angewiesen, sich in eine Reihe aufzustellen. Während die Kinder sich in eine Schlange sortieren, hat der Feueralarm immer noch nicht aufgehört zu kreischen. Mittlerweile können die Schüler:innen den Rauch schon riechen.

Sie müssen sich zusammenreißen, nicht zu husten, als der Junge ganz vorne die Tür öffnet und ihnen eine Rauchwolke entgegenkommt. Schnell schließt das Kind die Tür wieder und dreht sich zu seinem Lehrer.

Der Lehrer weiß genau, was jetzt zu tun ist! Mit Entschlossenheit geht er zum Ost-Balkon, der zur Moorteichwiese hinausragt, und öffnet die Balkontür, frische Luft strömt in den stickigen Raum und macht sich dort breit.

Selbstsicher tritt ihr Lehrer mit dem roten Klassenbuch in der Hand auf den Balkon und dreht sich dort um, er wartet, dass die Schüler:innen ihm folgen und einer nach dem anderen kann nun erkennen, warum der Musiklehrer hier auf den Balkon gestiegen ist.

Als die Feuerrutsche dort installiert wurde, gab es viele Proteste, die Rutsche würde die Architektur verschandeln, sie sei unmöglich anzusehen mit ihrem grellen Pink, doch man hatte sich nicht davon abbringen lassen, die Rettungsrutsche wurde trotz alle Gegenargumente eingeweiht. Und heute kommt sie zum Einsatz rettet sie eine ganze Schulklasse.

Der Lehrer öffnet das Sicherheitsgitter und macht Platz für den Jungen ganz vorne in der Reihe, dieser sieht seinen Musiklehrer unsicher an: „Sicher, dass ich rutschen soll?“ „Natürlich, was sollst du denn sonst tun? Herunterfliegen?"Der Humor des Lehrers beruhigt das Kind und es nimmt Anlauf und schwingt sich die gewundene Röhre hinab. Nach der ersten Wendung kann man den Jungen nicht mehr hören,seine erfreuten Schreie hallen bis nach oben. Direkt schickt der Lehrer das nächste Kind nach unten und wenig später das nächste.Alle Kinder erreichen auf diese Weise wohlbehalten den Schulhof und werden am Ende der Rutsche von der Feuerwehr empfangen.

erstellt von Johanna Maschkowitz (9b)
am 01.12.2024

Warum nicht mehr im Turm musiziert wird

Die versperrte Tür des Musiksaals

Alle hatten schon einmal hier Unterricht. Jedenfalls die Schüler:innen der Max-Planck-Schule. Hier ist es stickig, hier fällt eigentlich immer Sonnenlicht herein. Würden die roten, langen Vorhänge nicht das Licht verdecken, dann könnte man die schöne Aussicht und vielleicht am Morgen sogar den Sonnenaufgang sehen. Der Raum wird von einer Note Holz und Staub eingenommen. Der Musiksaal ist der höchstgelegene Raum unserer Schule.

Jedoch findet seit dem ersten November kein Unterricht in diesem Raum statt.

Aber warum?

Vor kurzem ist ein neues, bundesweites Brandschutzgesetz in Kraft getreten, welches besagt, dass Gebäude ab einer bestimmten Höhe einen separaten Fluchtweg brauchen, damit sie öffentlich zugänglich sind. Als der Turm gebaut wurde, war die Anforderung nur, dass Ausweichbalkone vorhanden sein müssen. Diese befinden sich in unserem Fall hinter den großen Fenstern des Musiksaals 1 und man kann mit Türen auf die Balkone gelangen. Der Raum ist zurzeit für Unterricht gesperrt. Die Landeshauptstadt Kiel hat schon einen Bauantrag gestellt und sobald dieser Bauantrag genehmigt ist, wird es ein Provisorium geben, da man nicht so schnell einen fest betonierten Fluchtweg bauen kann. Das Provisorium wird in Form eines Metallgerüstes auf den unteren Schulhof gestellt. Dieses Gerüst soll im Januar aufgestellt werden und die Fluchtmöglichkeit erfolgt dann über die Fenster, welche zu einer Treppe führen, mit der man heruntergelangt. In ungefähr drei Jahren soll dann der Bau eines festen Fluchtturms beginnen, welcher dann auch einen Fahrstuhl haben soll, damit der Turm barrierefrei gestaltet ist. Also hat die Schließung einer unserer Musiksäle auch irgendwie etwas Gutes.

Bis Januar werden jedenfalls keine Menschenmassen vor dem Stundenbeginn in den Musiksaal 1 stürmen und man wird auch nicht die musikbegeisterten Schüler:innen im Turm musizieren hören. Hoffentlich öffnen sich die braunen Holztüren bald wieder.

Wir danken Ihnen, Herr Meißner, für die vielen Informationen.

Wenn Sie mehr über Ideen für Fluchtwege an unserer Schule erfahren wollen, lesen Sie den Text von Johanna Maschkowitz

erstellt von Lotte Tatka
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